Anlässe für einen Syphilis-Test
Ein Syphilis-Test wird empfohlen:
- wenn Symptome vorliegen (s.u.)
- wenn ein*e Sexualpartner*in eine Geschlechtskrankheit hat
- für Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartner*innen (beruflich oder privat), insbesondere bei vorliegender HIV-Infektion
- für schwule Männern und andere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), mit wechselnden Partnern einmal pro Jahr, für schwule Männer und andere MSM mit mehr als zehn Partnern mindestens zweimal pro Jahr
- für Menschen, die eine HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) einnehmen
- vor oder während einer Schwangerschaft zur Vermeidung einer Übertragung von einer unbehandelten Mutter auf das Kind in der Schwangerschaft oder während der Geburt
Die Symptome einer Syphilis können sehr vielfältig sein und sind oftmals sehr unspezifisch. Man unterteilt den Krankheitsverlauf in drei Phasen.
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chevron_rightErste Phase der Syphilis-Infektion
Wenige Tage bis Wochen nach der Infektion können sich an der Eintrittsstelle der Bakterien (z.B. Eichel oder Vorhaut, Schamlippen, Lippen, Mund oder Rachen, Anus oder Enddarm) kleine Knötchen bilden. Diese in der Regel schmerzlosen oder schmerzarmen Knötchen wachsen an bis zu einem meist münzgroßen Geschwür mit gut abgrenzbarem, harten Rand. Das Geschwür ist braunrot und glänzend und sondert eine klare, hoch ansteckende Flüssigkeit ab. Nach ein bis zwei Wochen schwellen zumeist auch die benachbarten Lymphknoten an. Diese Symptome heilen nach einigen Wochen, oft unbemerkt, von selbst wieder ab.
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chevron_rightZweite Phase der Syphilis-Infektion
Die zweite Phase beginnt meist vier bis zehn Wochen nach der Infektion. Folgende Symptome können auftreten:
- anfängliches Fieber mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen, nächtlichen Schweißausbrüchen, Lymphknotenschwellungen, sowie Haut- und Schleimhautveränderungen
- nicht juckender und nicht nässender, manchmal schuppender fleckiger oder linsenförmiger Ausschlag, insbesondere an Rumpf, Handflächen und Fußsohlen
- Beläge auf der Zunge und in der Mundhöhle
- nässende warzenförmige Stellen
- stellenweise Haarausfall
Etwa zwei Jahre nach der Infektion klingen diese Symptome ab und es folgt eine Phase ohne Symptome.
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chevron_rightDritte Phase der Syphilis-Infektion
Nach Jahren oder Jahrzehnten kann die unbehandelte Syphilis-Infektion auch innere Organe wie Leber, Herz und Magen, Blutgefäße, Skelett und Gelenke und das zentrale Nervensystem beschädigen. Äußere Symptome sind überall am Körper auftretende, oft gummiartig verhärtete Knoten, die beim Aufbrechen das umliegende Gewebe zerstören. Bei einem Teil der unbehandelten Personen kommt es zur sogenannten Neurosyphilis, die zu Taubheit, Sehstörungen bis hin zu Blindheit, fortschreitendem geistigen Verfall, Lähmungen und bis hin zum Tod führen kann.